19.06.2020

Ausgabe 5 (KW 25)

Liebe Kinder und SchülerInnen, liebe Eltern und Familien, liebe KollegInnen und MitarbeiterInnen, liebe Waldorf-Familie,

die erste Woche im eingeschränkten Schulbetrieb liegt hinter uns. Wie haben Sie diese Zeit erlebt? Ein bisschen Leichtigkeit kommt zurück, finden Sie nicht? Mit viel Freude präsentieren wir heute die  5. Ausgabe unserer MitTeilungsseite – Krönchen.

Lesen Sie diese Woche wie der Zitronenfalter entsteht, warum es sich lohnt, seiner Wäscheklammer treu zu bleiben, warum vor den Pfingstferien eine Tafel auf den Sportplatz gerollt wurde oder was ein Drucker mit Aliens zu tun hat. Na neugierig?

Wir wünschen viel Spaß beim Lesen, Hören, Schauen und Nachmachen. Unser Dank richtet sich an alle fleißigen Autoren und Einsender. Schön, dass wir in Verbindung bleiben.

Herzlichst,
Ihre Stefanie Strauch
(Referentin für Öffentlichkeitsarbeit)

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Bild: Öffentlichkeitsarbeit

Schule unter freiem Himmel:

Die Kinder der 4. Klasse hatten das große Los gezogen und durften sich schon vor den Pfingstferien für eine ganze Woche in der Schule als, wohl gemerkt, ganze Klasse treffen.

Voller Tatendrang stellten die Kinder ihr Freiluftklassenzimmer auf dem Sportplatz jeden Morgen selbst her.  Eine Tafel wurde herbeigerollt, Bierbänke und -tische wurden aufgestellt, selbstverständlich mit dem geforderten Abstand, und gespannt, wissbegierig und froh die KameradInnen wieder um sich zu haben, starteten wir innig und freudig, zur Sonne gerichtet mit unserem Morgenspruch in den Tag.

Die ganz normale Unterrichtsstruktur half uns auch mit all den Änderungen wunderbar zurechtzukommen. Je nachdem aus welcher Richtung der Wind wehte, konnten wir uns mehr oder weniger gut verstehen (B 463), die Bereitschaft dazu war aber enorm hoch. Wie erstaunt war ich, wie viele Gedichte, Sprüche und Liedtexte die Kinder im Fernlernunterricht tatsächlich auswendig gelernt hatten und sie strahlten dabei übers ganze Gesicht.

Die Schulsozialarbeiter unterstützten uns mit kleinen Einheiten und nicht nur dabei merkten wir alle, wie soziales Miteinander zwar möglich ist, jedoch sich durch die vielen Coronavorschriften ungemein schwierig gestaltet. Ohne diese würden wir alle diesen
Freiluftunterricht gerne wiederholen.

Dorle Kästle (L)

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Bild: Vincent Roser, Klasse 4
Bild: Leo Bubser, Klasse 4
Bild: Öffentlichkeitsarbeit

Schule im Zwiespalt

Eine Glosse

Es ist 7.25 Uhr, als ich am 17. Juni über den Schulhof zur Eingangstreppe gehe. Vor mir klappt Werklehrer Heimo Spieth, trotz seines eingeschränkten Gesichtsfeldes zwischen Hut und Mundschutz, seinen Maßstab aus und signalisiert damit zwei amüsierten Mädchen aus der Mittelstufe, dass sie mehr Abstand halten sollen. Als ich das Treppenhaus erreicht habe, ducken sich mit hellem Kinderlachen vier Buben aus der dritten Klasse hinter die kleine Galerie-Mauer im ersten Stock. Da sie alle Mundschutz tragen, sieht die Horde eher nach Wegelagerern aus. Endlich ist wieder Leben im Haus, denke ich und gehe vorsichtig, weil meine Brille über meiner Stoffmaske regelmäßig beschlägt, die Treppe hinauf. Humor stärkt das Immunsystem, Angst schwächt es. Sollen wir als Pädagogen jetzt vor allem Abstandsregeln durchsetzen oder Kinder nach drei Monaten Schulausschluss willkommen heißen und damit auch eine gewisse Nähe zulassen?

Wenig später diskutiere ich mit der halben 11. Klasse die Frage, wie der Staat und verschiedene Gesellschaften auf Pandemien in der Geschichte jeweils reagiert haben: auf die Pest 1347, die "Spanische Grippe" 1918 bis 1920 und auf Covid 19 in der Gegenwart. Zur Pestzeit in Wien 1678 entstand das bekannte Volkslied "Oh, du lieber Augustin...Alles ist hin!" Augustin, der in einer zeitgenössischen Quelle als "Sack-Pfeiffer" bezeichnet wird, wurde damals, weil er im Vollrausch auf dem Weg lag, von "Siechknechten" in eine Grube mit Toten geworfen. Am nächsten Morgen erwachte er fluchend und kletterte mit Mühe aus der Grube. Übrigens merkt der Chronist an, dieses Nachtlager habe ihm "auch nicht das wenigste geschadet". Man sieht daran: In Zeiten der Pandemie ist es nicht leicht, das Richtige zu tun, auch nicht für Siech-Knechte. Mit beschlagener Brille ist es ohnehin schwierig den Durchblick zu bewahren, vor allem wenn sich die Corona-Verordnungen und "FAQs" im Wochentakt verändern. Und die Lehre von der Geschichte? Ein wenig sind wir alle Wegelagerer, die sich durchschlagen.

Holger Grebe (L)

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Homeschooling-Projekt: Zitronenfalter

Wir, Emma und Jule Nickol, durften während des Homeschoolings Tierkunde in einer ganz besonderen Weise erleben:

Wir haben zwei Zitronenfalter von der Eiablage bis zum Schmetterling beobachtet.

Daran möchten wir euch teilhaben lassen!

Bilder: Familie Nickol

Aus der Humor-Epoche in Klasse 9

Die Neuntklässler haben die Tristesse der Corona-Krise durch humorvolle Texte bekämpft.

Die Aufgabe im Deutsch-Unterricht lautete:
Schildere einen einfachen Vorgang so, dass er komisch wirkt.

Die Autoren wollen anonym bleiben.

Holger Grebe (L)

"Liebeserklärung an eine Wäscheklammer"

"Kriegserklärung an den Drucker" 

"Immer wenn ich meine Hausaufgaben ausdrucken sollte, spinnt der Drucker.
Der braucht dann tatsächlich 45 Minuten, bis mal ein Blatt kommt.
Und jetzt die Highlight-Berichterstattung: Dann sind die Blätter leer!
Ja gibts das denn? Ich könnte durchdrehen.
Dann schlaf ich tief und fest und das Ding rattert in der Nacht wie verrückt.
Ich hatte ja schon die Theorie, dass der Drucker mit den Aliens verbündet ist.
Also nahm ich ein Seil und hing den Drucker auf..."

Paulines Basteltipp

Ein selbst gemachtes Steindomino gegen die Corona-Langeweile von Pauline Kapaurer (Klasse 2)

"Tarte aux Pommes"

Da in diesem Jahr die Maifeierlichkeiten ausgefallen sind, konnten die SchülerInnen der Klasse 7 das Fest nur daheim feiern.

Aus der Aufgaben-Beschreibung:
"Zu diesem Anlass backt eine französische tarte aux pommes. Ihr müsst sicher ein bisschen überlegen, was die einzelnen Wörter bedeuten. Schlagt nach und legt los. Ist nicht so schwierig. Bitte lasst mich wissen, ob ihr gebacken habt und wie es gemundet hat."

Ich habe viele tolle Fotos von den Kuchen zurückbekommen. Hier deshalb das Rezept für alle, die die Tarte auch einmal nachbacken wollen...natürlich auf französisch...

Ingrédients / pour 6 personnes

  • Pâte sablée : 1 rouleau
  • Pommes: 4 ou 5
  • Oeuf : 3
  • Sucre : 3 cuillères à soupe
  • Crème liquide: 20 cl
  • Cannelle : 1 pincée
  • Sucre vanillé : 1 sachet

Préparation

  1. Déroulez, étalez et piquez la pâte dans un moule à tarte. Pelez, videz et coupez en fines tranches les pommes. Posez-les sur la pâte en rosace (voir image)
  1. Dans un saladier, battez les œufs avec le sucre, puis ajoutez la crème et la cannelle. Versez-le mélange sur les pommes.
  2. Mettez au four à 200°C pour 40 minutes environ. Vers la fin de la cuisson, répartissez sur la tarte le sucre vanillé et remettez au four pour caraméliser. 

Ute Grebe (L)

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Bild: Vincent Faude, Klasse 7

Lernpaket: Malen in Klasse 8

Liebe 8.Klasse,

da die Malstunde nicht stattfinden kann, gebe ich euch als künstlerische Aufgabe die Zeichentechnik Frottage. Der Künstler Max Ernst hat sie entwickelt und in dieser Technik viele rätselhafte Werke geschaffen.

Viele Grüße, P. Birkhold

 

Bild: Sigurd Hummel, Klasse 8 ("Sägefisch")
Bild: Lara Zetzsche, Klasse 8 ("Schwimmende Schildkröten")
Bild: Julian Zinnebner, Klasse 8 ("Schmetterling")

Was ist eine Frottage?
Bei dieser Technik legt man z. B. eine Küchenreibe, ein Stück groben Stoff oder Wellpappe unter ein Papier und reibt mit einem Bleistift vorsichtig über das Papier damit die Oberfläche/Struktur sichtbar wird. Ihr könnt alles durchreiben: z. B. Blätter, dünnen Draht etc.

Geht auf die Suche nach Dingen mit interessanten Oberflächen und experimentiert ein bisschen.
Das Thema ist Landschaft oder Tier.

Arbeitsschritte:
1. Nehme ein Papier (z. B. A4) und einen weichen Bleistift (z. B. 2B)
2. Suche flache Gegenstände (z. B. Küchenreibe, Wellpappe, Blätter, Stoff).
3. Reibe die Gegenstände vorsichtig durch und gestalte so ein Tier oder eine Landschaft.

Patricia Birkhold (L)

Aus der Kinderkrippe

Hirseküchlein mit Karottengemüse

Heute wollen wir Ihnen das Rezept von unseren Hirsebacklingen zukommen lassen.

Diese gibt es immer mittwochs in unserer Kinderkrippe. Dass es die Hirse mittwochs gibt, hat natürlich auch einen Grund. Der Ernährungsforscher Udo Renzenbrink beschreibt die Hirse folgendermaßen:


Die Hirse wirkt wärmend und verbindend und ist dem Merkur zugeordnet. Die Hirse nährt die Sinnesorgane und fördert die Wahrnehmung der Sinnesorgane untereinander, so dass Kinder oft eine instinktive Vorliebe für Hirse haben. Außerdem sind die Inhaltsstoffe der Hirse eine Wohltat für Haut, Haare und Nägel.

Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Nachkochen.

Manuela Kuhn (Erzieherin)

 

Unser Kinderkrippenkind im Film ist am Donnerstag zwei Jahre alt geworden und ist wunderbar in der Lage, sein Essen selbst zu schöpfen und Wasser einzuschenken. 

Bild: Kinderkrippe

Rezept für ca. 3. Kinder:

Hirse: 85 g
Wasser: 215 ccm
Thymian: 1/3 Tl

Hirse mit kochendem Wasser abspülen.
10 min köcheln lassen, mit Thymian würzen und eine Stunde quellen lassen.

Zutaten für die Masse:
70 g Quark
2 ½ El Öl
½ El süße Sahne
17 g Dinkelmehl
etwas Petersilie
etwas Gemüsebrühe

Alles gut verrühren, Backlinge formen, und auf das Backblech setzen, mit Sesam bestreuen, fertig!

Backen bei 200 Grad – 25 bis 40 Minuten

Aus dem Kindergarten

Handwerkliches Geschick

Die VorschülerInnen, auch Königskinder genannt, dürfen in ihrem letzten Kindergartenjahr einen Bilderrahmen aus Holz gestalten. Nun wollten wir dies in die Tat umsetzten. Einige Kinder standen an der Werkbank und besahen sich das Holz. Doch die Meinung war eindeutig: Der Bilderrahmen ist zu einfach!

„Lass uns eine Ritterburg bauen.“

Fleißig wurde das Holz sortiert und für gut oder schlecht befunden. Pläne wurden erarbeitet und schließlich ging es tatkräftig ans Werk. Dabei mussten wir teilweise erstaunt feststellen: So geht unser Plan nicht auf. Nichts desto trotz schafften wir eine kleine Mauer für die Burg zu fertigen und waren mächtig stolz darauf.

Doch damit nicht genug. Jetzt war die Burg fertig, aber man brauchte noch etwas Kleines zum Spielen, denn

„Die Burg kann ich ja nicht mit mir rumtragen.“

So versuchten wir uns an einem Kreisel. Dazu nahmen wir eine kleine Holzscheibe und bohrten, mit dem großen Handbohrer, ein Loch in die Mitte. Damit der Kreisel auch farblich zum Frühling passt, wurde er angemalt. Zu guter Letzt folgte ein kleiner, runder Stab, an dem wir eine Spitze formten. Nun wurden die Elemente zusammengefügt und die Kreisel bewegten sich durch den ganzen Raum.

Danach konnten wir sogar den einfachen Holzrahmen anfertigen.

Amelie Reich (Erzieherin)

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Bilder: Kindergarten

Die Corona-Maßnahmen gefährden die psychosoziale Gesundheit von Kindern und Jugendlichen.

Wie kann man vorbeugen?

Zu diesem Thema haben anthroposophische Kinder- und Jugendärzte aus Witten/Herdecke (Mai 2020) Stellung genommen. Gerne verweisen wir auf Elternwunsch auf dieses Dokument: Stellungnahme Kinder und Corona vom 05.05.2020

Auch die Stellungnahme der Bundeselternkonferenz, die die Anliegen der Elternschaft an Waldorfschulen in Deutschland bündelt, soll Ihnen zugänglich gemacht werden. Sie enthält auch einen Vorblick aufs neue Schuljahr. Bundeskonferenz zur Corona-Krise vom 09.06.2020

Weitere Informationen

Weitere Informationen für unsere Eltern aus Kinderkrippe, Kindergarten und Schule haben wir hier für Sie zusammengestellt:

Regelschulbetrieb für die Klassen 1 bis 4 vom 18.06.2020

Die Termine der Elternabende an unserer Schule finden Sie im Mitgliederbereich unter der Rubrik Termine/Veranstaltungskalender. 

 

Alle Informationen zur aktuellen Lage finden Sie hier.

 

Wir wünschen eine gute Woche!

Die Veröffentlichung der Bilder, Fotos und Texte erfolgt in direkter Abstimmung mit den SchülerInnen und KollegInnen. Bitte beachten Sie bei der Einreichung von Beiträgen unsere "Hinweise für nicht-redaktionelle Beiträge".

Hinweis:
Auf dieser Seite genannte Begriffe wie Schüler, Lehrer, Mitarbeiter, Kollege, Erzieherin, Kinderpflegerin, Auszubildende, Eurythmistin, Hausmeister, Praktikant, Leser, Einsender, Elternvertreter etc. verstehen wir als Berufs-, Tätigkeits- oder Zuordnungsbezeichnungen und keine Geschlechtsbestimmung. Gemeint ist natürlich auch immer die weitere Geschlechtsbestimmung (m, d, w), auf deren Nennung wir der Lesbarkeit halber in den Beiträgen verzichten.

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