Die Bunte Feder

Einblicke in die Winterausgabe 2019

Winterausgabe 2019

Titelfoto: Schülerinnen aus Klasse 6 beim Sozialtraining mit unseren beiden Schulsozialarbeitern, Stefanie Holike und Johannes Herter

Inhalt
Vorwort
Die kurze Nachricht
Jahreszeitenbrief

Leseproben

  • Die neue 1. Klasse – Vom großen Schultag

    Vom großen Schultag

    An einem wunderschönen sonnigen Freitag, zwei Tage nach dem Schulbeginn, wurde die Einschulung in der Freien Waldorfschule Balingen gefeiert. Die ganze Schulgemeinschaft war zu diesem feierlichen Anlass in der Turnhalle der Schule versammelt.

    Das Lehrerkollegium begrüßte die Schulgemeinschaft und die Gäste und natürlich die Kinder der 1. Klasse mit einem Chorstück. Die 5. Klasse hatte sich bereits auf der Bühne eingefunden, denn sie durfte Patenklasse für die neue 1. Klasse werden. In freudiger Stimmung führten sie ein Gedicht und ein Lied vor, welches den Kindern und den Eltern der 1. Klasse einen Vorblick auf die kommenden Jahre in der Waldorfschule gab.

    Anschließend wurden die Kinder der 1. Klasse einzeln aufgerufen und kamen unter großem Beifall zur Bühne. Dort wurden sie von mir begrüßt und bekamen eine Sonnenblume von ihrem Paten überreicht. Manch ein neues Schulkind war dabei noch ein bisschen schüchtern, andere gingen sehr selbstbewusst mit großer Freude auf die Bühne.

    Ein Märchen wurde von mir erzählt, dessen Ende nur die Kinder der 1. Klasse erfahren haben. In festlicher Stimmung zog anschließend die neue 1. Klasse in ihr Klassenzimmer, begleitet vom Schullied, das von allen Versammelten gemeinsam gesungen wurde. Im Klassenzimmer durfte die 1. Klasse ihre erste Schulstunde erleben und natürlich das Märchen zu Ende hören. Das haben sie mit großer Anteilnahme getan.

    Nach einem anschließenden Klassenfoto war der erste Schultag der neuen 1. Klasse auch schon wieder vorbei. Voller Freude haben anschließend viele der frischgebackenen Schülerinnen und Schüler ihren Eltern vom ersten Schultag erzählt. Und wer immer noch neugierig ist, wie das Märchen denn zu Ende gegangen ist: Es wurde eine leicht veränderte Version des Märchens „Jungfrau Maleen“ von den Gebrüdern Grimm erzählt. Nachlesen muss man es aber selbst.

    Lilith Köster (L)

  • Vom Hausbau und der Feldarbeit – Das Besondere in der 3. Klasse

    Das Besondere in der 3. Klasse

    Vom 9. Lebensjahr an unterscheidet der Mensch sich und die Welt. Der Waldorflehrplan sieht daher vor, die Kinder in dieser Entwicklungsphase zu unterstützen und stellt die Frage: “Was brauchen unsere Kinder in dem jeweiligen Alter, um sich gesund, zu lebensbejahenden Menschen und die Welt liebenden, mutigen Erwachsenen entwickeln zu können?“

    Daher gibt es in der 3. Klasse einige ganz besondere Epochen, wie z.B. die Ackerbau- oder Feldbauepoche, die Handwerkerepoche und die Hausbauepoche. Dabei können die Kinder im selbständigen Schaffen mit ihren beiden Händen wieder Sicherheit erlangen und Ich-Kraft hinzugewinnen in ihrer neuen Sicht auf die Welt: „Ich bin hier, du bist dort.“

    Bei der Feldarbeit wird die Erde bestellt und wir schaffen es, uns aus eigener Kraft zu ernähren. Wir sind eingebunden in den Kreislauf der Natur und spüren Wind und Wetter ganz elementar. Wir pflügten alleine und mit Hilfe von Max, dem Arbeitspferd. Wir säten Winterweizen und Winterroggen, Kartoffeln wurden gesteckt und oft wurde das wild wuchernde Unkraut gejätet. Im Sommer erfolgte dann die Ernte – wir schnitten das Getreide, droschen es von Hand mit Dreschflegeln und mahlten es.

    In der Hausbauepoche lernten die Kinder ihre eigene, vorausplanende Gedankenkraft zu nutzen, mit anderen zusammenzuarbeiten und so dafür sorgen zu können, nicht schutzlos Wind und Wetter ausgeliefert zu sein. Wir durften für die Hortkinder ein kleines Spielhäuschen planen und vom Fundament bis zur Dachspitze herstellen. Jedes Kind baute zusätzlich ein kleines Häuschen nach eigenem Entwurf aus Naturmaterialien. Eigenständig, mit viel Tatkraft und guten Ideen gingen die Kinder ans Werk. Es wurde fleißig gesägt, gebohrt, geschraubt, geschnitten und Stein auf Stein gesetzt. In einer kleinen Ausstellung präsentierten die Kinder ihre wunderbar gelungenen Ergebnisse.

  • Englisches Theaterprojekt Klasse 4 – Mit allen Sinnen

    Mit allen Sinnen

    Jack and the Flumflum Tree
    Ob eine Sprache schmecken und riechen kann, ist vielleicht umstritten Aber es ist nicht umstritten, dass beim Fremdsprachenunterricht möglichst mit allen Sinnen gelernt werden sollte, denn die Kinder erobern sich die Welt vielseitig. Nur dann ist es möglich, dass Vokabeln und Grammatik ins Langzeitgedächtnis gelangen. Außerdem werden dadurch die unterschiedlichen Lerntypen bestmöglich erreicht.

    Mehrmalige Wiederholungen, Visualisierungen, die Möglichkeit, selbst die Objekte zu malen, die Requisiten sowie mit Bewegung zu lernen – bis sich schließlich ein Gefühl des Erfolges einstellt – all das und vieles andere kann mit der Aufführung eines Theaterstückes in der Fremdsprache erreicht werden. Selbst wenn man über eine Minimalform von Theater spricht: A spielt B und C schaut zu und die beiden haben ein Bewusstsein von ihren Rollen als Spieler und Zuschauer. Hier wird uns bewusst, dass die Rollen gespielt werden müssen, d.h. sie werden verinnerlicht. Deshalb haben wir alle Klassen aus der Unterstufen eingeladen, um das alles zu erleben.

    Marina Kobiashvili (L)

  • Projektarbeiten Klasse 8

    Projekt„Praktische Arbeiten“

    JedeR SchülerIn hat während des achten Schuljahres einen praktischen Gegenstand anzufertigen, dessen Herstellung die Fähigkeiten und das Geschick des Einzelnen möglichst erschöpfend unter Beweis stellen soll. Zu diesen Fähigkeiten gehören unter anderen:

    • Realistische Planung: Das Projektziel soll den Schüler weder unter- noch überfordern
    • Materialauswahl und Materialbeschaffung
    • Richtige Anwendung des Werkzeugs
    • Erwerb fachspezifischer Kenntnisse und handwerklicher Fertigkeiten
    • Termingerechte Fertigstellung

    Die SchülerInnen müssen sich einen individuellen fachkundigen Betreuer innerhalb oder außerhalb der Schule suchen. Dieser soll mit Rat und Ermutigung zur Seite stehen, dabei jedoch sehr darauf bedacht sein, dass die Umsetzung des Projektes Schülersache bleibt.

    Die einzelnen Arbeitsschritte müssen im Rahmen einer schriftlichen Arbeit auch zeichnerisch bzw. fotografisch dokumentiert und nachvollziehbar ausgeführt werden. Darin sollte auch die Themenwahl sowie die Auswahl des Materials begründet sein. Da eine anspruchsvolle Arbeit nie ohne auftretende Schwierigkeiten einhergeht, sollten auch diese sowie deren Lösungsweg Erwähnung finden. Gegen Ende des Schuljahres wird das fertige Projekt der Klasse, der Elternschaft und den LehrerInnen im Rahmen eines mündlichen Vortrages präsentiert.

    Michael Schmusch (L)

  • Oberstufenprojekttage – Wer bin ich?

    „Wer bin ich? Leben zwischen Angst und Mut“

    Die Projekttage der Oberstufe (um Klasse 8 erweitert) wurden dieses Jahr von ihrem gewöhnlichen Herbsttermin um das
    Michaeli-Fest auf 23. bis 25. Juli 2019 vorgezogen, weil durch Beschluss der Kultusministerkonferenz die letzte Schulwoche vor den Sommerferien in Baden-Württemberg zwei Tage verlängert wurde. Anlässlich des Jubiläumsjahres zu „waldorf 100“ nahmen die SchülersprecherInnen aus Klasse 11 (Lea Weihing, Kate Lynn Lohner, Isaiah Unger, Jurek Schmidle) sowie aus Klasse 10 (William Heizmann) die inhaltliche und organisatorische Vorbereitung in die Hand und stimmten ihre Ideen mit der Oberstufenkonferenz ab.

    Unter dem Titel „Wer bin ich? Leben zwischen Angst und Mut“ fand am Eröffnungstag ein Austausch zum Tagungsthema in Kleingruppen statt, die von OberstufenschülerInnen moderiert wurden. Mehrere Schüler brachten sich auch mit eigenen Projektideen ein und leiteten Arbeitsgruppen – besonders im musikalischen und sportlichen Bereich. Die Projektzeit wurde um einen Tag verlängert. Beim Abschlussforum am letzten Tag bedankte sich das Organisationsteam bei allen Mitwirkenden mit kleinen Geschenken. So wurde die Tagung zu einem tollen Erlebnis für alle. Sie schaffte eine gute Verbindung zwischen Jugendlichen verschiedener Altersstufen und stärkte den Gemeinschaftssinn innerhalb der Oberstufe.

    Folgende Projektgruppen fanden statt:

    • A-capella-Chor (Christian Peinel und Herr Winterhalder)
    • Klettern (Luca Aierle und die Schulsozialarbeiter) integriert in Erlebnispädagogik
    • Schreibwerkstatt zum Thema „Angst und Mut“ (Herr Preschl)
    • Unser rassistisches Erbe. Eine Reise in die Kolonialgeschichte und zu uns selbst (Herr Grebe, Frau Pavlov-West)
    • Natur erleben – ein Outdoor-Projekt (Herr Spieth)
    • Kunst-Projekt (Frau Preissler und Frau Birkhold)
    • Globalisierungsprojekt zum Thema Ernährung (Frau Radetzki, Herr Häussler)
    • Fußball-Projekt (Maurus Weise, unterstützt durch Jurek Schmidle und Isaiah Unger bzw. Frau Wischnewski)

    Holger Grebe (SMV-Lehrer)

  • Vermessungspraktikum Klasse 10

    Vermessungspraktikum

    Die „Gruppenphase“
    ,,Im Himmel sind die Menschen weder männlich noch weiblich.“ Mit diesem Zitat starteten wir in die Gruppeneinteilung der Klasse, nachdem wir feststellten, dass Fähigkeiten prägnante Merkmale sind, die den (einzelnen) Menschen auszeichnen.
    Nachdem klargestellt war, welche Fähigkeiten dem Vermessen dienlich sind, teilte die Klasse jedem Einzelnen Fähigkeiten zu, sodass im Anschluss ausgewogene Gruppen erstellt werden konnten.

    Üben, lernen, Üben, lernen …
    In einer etwa einwöchigen Vorbereitungszeit lernten die SchülerInnen die Techniken der Winkelmessung, der Höhenmessung und der Längenmessung kennen, inklusive dem entsprechenden Equipment. Vor allem das genaue Winkelmessen war für die meisten zunächst ein Ärgernis. Am Ende waren alle Gruppen ausreichend fit in allen Disziplinen und einige hatten bereits ihr ,,gutes Händchen“ und ,,gescheites Köpfchen“ unter Beweis gestellt. Von Allen war in dieser Phase Geduld und Durchhaltevermögen gefragt, manche/r kam deutlich an seine Grenzen.

    Schlempen
    Das Kartier-Gebiet Schlempen ist ein nahezu ideales Gebiet, um das Vermessen zu praktizieren. Auch die Vermessungs-Studenten der Uni Karlsruhe finden das Gebiet hier empfehlenswert. Ruhe, Natur, gutes Essen, die Klassengemeinschaft und das Rüstzeug zum Vermessen, mehr war hier nicht nötig – eigentlich. Die SchülerInnen werteten ihrerseits den Aufenthalt mit Spielgeräten wie Frisbee und Handball oder mit sonstigem Zeitvertreib auf (es wurde eine altersgemäße Schnitzeljagd organisiert und Musik und Handys waren im Zimmer natürlich immer wieder tonangebend).

    Die Rahmenbedingungen
    Das diesjährige Vermessungspraktikum hatte bezüglich des äußeren Rahmens zwei Besonderheiten zu bieten: zum einen war der Klassenbetreuer auch Leiter der Praktikumsdurchführung, was beinhaltete, dass zeitweise ein Elternteil und ein zusätzlicher Betreuer der Schule (Herr Spieth) vor Ort waren um auszuhelfen. Zum anderen wurden die Karten im Anschluss an das Praktikum den Eltern in einer Abendveranstaltung vorgestellt. Beide Aspekte waren eine Bereicherung für das diesjährige Praktikum. Ein Dankeschön an dieser Stelle an Herrn Spieth, Herrn Schäfer und Herrn Krall für das Engagement während der Zeit in Schlempen.

    Natalia Aculova (L) und Andreas Winterhalder (L)

  • Theaterprojekt Klasse 12 – Sein oder Nicht-Sein

    „Sein oder Nicht-Sein“ – Das fulminante Theaterprojekt der 12. Klasse!

    Nein, es war nicht Shakespeares Hamlet, was sich in diesem Schuljahr die ZwölftklässlerInnen für ihre kurze, aber kräftige Theaterepoche ausgewählt hatten. Doch wie im berühmten Hamlet-Monolog spielten auch in diesem Stück die Schauspieler um ihr Leben: Ein Überleben im polnischen Kriegswinter unter einem perfiden Naziregiment.

    Dass angesichts der Grausamkeit der Kulisse dabei ein leichtes, witziges, unterhaltsames Theaterstück entstanden ist, verdankten wir der genialen Filmvorlage von Ernst Lubitsch:

    „Der 1942 in der USA gestartete Film des jüdischen Berliners Ernst Lubitsch ist zu einem hellsichtigen Zeitdokument geworden, das den Vergleich mit Chaplins „Der grosse Diktator“ nicht zu scheuen braucht und bereits vor über 60 Jahren bewiesen hat, dass man über Nazis lachen kann, ohne ihre Verbrechen klein zu reden“. (Sächsische Zeitung zur Dresdner Inszenierung)

    Auch die 12. Klasse hat in drei arbeitsintensiven, aber auch sehr lustigen Wochen unter Beweis gestellt, wie mit leichter Spielfreude und Engagement Lachmuskeln trainiert werden können ohne dabei die Hintergründe des Geschehens zu vergessen.

    Ganz getreu den Shakespeare – Worten:
    All the world‘s a stage,
    And all the men and women merely players.
    They have their exits and their entrances ...

    Maria Radetzki (Theaterpädagogin)

  • Martinimarkt 2019

    Martinimarkt am 16. November 2019

    Freude teilen – Lichterstunde

    Punkt elf Uhr macht die Menschenmenge die Treppe vor dem Schulhaus frei, um dem Bläserorchester Platz zu verschaffen. Festlich und hell erklingt der Auftakt zu einem der wichtigsten Samstage im Jahr – dem Tag des Martinimarktes. Es ist einer dieser Tage, auf den die gesamte Schulgemeinschaft lange und sehnsüchtig wartet und ihn mit sehr viel Aufwand vorbereitet.

    Ein Akt der Nächstenliebe und des Teilens steht im Mittelpunkt dieses Festes, wie Frau Benker in ihrer Begrüßung sagt. Wenn jeder etwas in Gemeinschaft teilt, können wir Großes entstehen lassen. Nur durch den Enthusiasmus, Elan und die Phantasie jedes Einzelnen kann so ein grauer und kühler Novembertag zu einer farbigen und warmen Oase im Herbst werden.

    Eltern, SchülerInnen und KollegInnen bereicherten auch in diesem Jahr den Martinimarkt mit neuen Impulsen und Ideen. Vor allem der unermüdliche praktische Einsatz in allen Bereichen ermöglichte ein außerordentliches Erlebnis mit sehr vielen Facetten. Dabei durfte jeder Einzelne seine künstlerische Seite ausleben – indem er filzte, nähte, schmiedete, flocht, schnitzte, buk, kochte, dekorierte, designte, gestaltete, vernetzte und organisierte. Das Einmalige dabei war die Gemeinschaft. Sie motivierte die meisten auf eine besondere Art, etwas zu meistern. Dieser Geist der Gemeinschaft, der auf allen Ebenen deutlich wahrzunehmen war, machte dieses Fest zu etwas Einzigartigem. Es entstand ein großer Raum für viele Begegnungen und Eindrücke.
    So wurden etliche inspirierende Orte geschaffen, an denen Besucher sich selbst ausprobieren konnten, etwa beim Kerzenziehen, Seile machen oder Korbflechten. Erproben konnte man hier sein Geschick, aber auch eintauchen in längst vergangene Zeiten. Bei anderen Angeboten konnte man seine Erfahrungswelt über die des Alltags hinweg erweitern, etwa beim Begehen des Sinnesparcours oder des Märchenwaldes.
    Ein mittlerweile tradiertes Highlight war die Herstellung von Kräutersalz aus den im Schulgarten gezogenen Kräutern. Betrat man die geschäftige Stube, umströmte einen unmittelbar ein starker, von warmer Holzofenluft getragener Duft nach Oregano, Estragon und Bohnenkraut. Um einen großen Tisch herum sitzend und stehend, waren ständig etwa ein Dutzend Erwachsene und Kinder fleißig dabei, Kräuter durch ein Konvolut antiker Kaffeemühlen zu kurbeln, um anschließend das feine Pulver mit Salz zu mischen.

    Zahlreich waren auch Angebote, die speziell an die Kinder gerichtet waren. Da gab es den Kindermarkt, in dem die Kleinen verschiedenste kleine, nützliche Dinge selbstständig kaufen konnten. Erwachsenen war der Zutritt hier verboten.
    Auch konnte jedes Kind in den Krabbelsack greifen: Ein brauner Jutesack, gefüllt mit vielen spannenden Kleinigkeiten. Den Sack hatte der hoch gewachsene „Sankt Martin“ geschultert, der bereitwillig seine Gaben teilte. Was das jeweilige Kind nach dem Wühlen in der Hand hielt, war dem Zufall überlassen, manch ein Kind erlebte hier eine tolle Überraschung.
    Im Kindergarten war das stimmungsvoll inszenierte Märchen „Frau Holle“ als Puppentheater zu sehen, unter dessen Publikum sich auch viele Erwachsene mischten.

    Und wer seine Märchenwelt selbst erschaffen wollte, konnte dies in der gemütlichen Bastelstube im Altbau tun. Aus Rindenstücken und Tannenzapfen, Moos und Tannengrün, Hagebutten, Nüssen und Steinchen entstanden bezaubernde Waldwelten, hübsche „Zwergengärtchen“, die beseelt waren von ihren kleinen Bewohnern aus Watte und rotem Mantelstoff. Die Atmosphäre der konzentrierten Versunkenheit übertrug sich sofort auf jeden neuen Gast und animierte zum Mitmachen.
    Neben den vielfach angebotenen Aktivitäten konnten an verschiedenen Verkaufsständen auch kunstvoll gestaltete Filz- und Holzarbeiten, Blumenzwiebeln, selbstgemachte Seifen, Kleider, Gold- und Silberschmuck, Produkte aus dem Weltladen oder ökologisch sinnvolle und zugleich praktische Bienenwachstücher erworben werden.

    Dabei waren alle Gäste zu jeder Zeit kulinarisch aufs Beste versorgt. Einzige Herausforderung war die Qual der Wahl zwischen den vielen ansprechenden Angeboten. Sollte es die Holzofenpizza sein, gebacken im einst von Schülern und Eltern errichteten Backhäuschen? Ein Bratwürstchen, das von hart gesottenen Grillmeistern bei rauen Temperaturen auf dem Schulhof gebrutzelt wurde? Oder zog man es vor in einer der warmen Vesperstuben sitzen? Vegetarisch konnte man sich hier in gemütlicher Runde an Schupfnudeln, Salaten und Eintopf laben, wollte man lieber etwas Gutbürgerliches, Rustikales ging man nach nebenan, wo man bei authentischem Skihüttenflair Maultaschen und Würstchen genießen konnte. Zur weiteren Stärkung boten viele kleine Cafés heiße Getränke und selbstgemachten Kuchen bei einem gemütlichen Plausch mit anderen Gästen.

    So konnten Gäste wie Helfer am Ende dieses wundervollen Tages erfüllt, zufrieden und beglückt nach Hause gehen.

    Natalia Aculova (L), Judith Grimm (L)